Der Pestheilige Rochus in den Kirchen der Pfarrgemeinde

 

Rochus Rechtschreibfehler behoben

 

Roch1

 

 

Coronavirus - die Pest der Neuzeit

In dieser Zeit haben es die Bürger mit dem Coronavirus wahrlich nicht leicht. Ob in Deutschland, im Ausland oder zu Hause im Dorf. Es wurde eine Ausgangsbeschränkung ausgesprochen, an die sich alle  zu halten haben. Der Grund ist einleuchtend, man will die Infektionskette unter den Menschen unterbrechen, um die schnelle Ausbreitung des Corona- Virus zu verhindern. Trotzdem werden auch hier in Deutschland Bürger infiziert und sterben. Deutschland ist aber für diesen Ernstfall gut gewappnet. Es scheint, dass die Strategie der langsamen Übertagung aufgehen könnte. Riesige Mengen an Masken und Beatmungsgeräten müssen nun zusätzlich besorgt werden. Fabriken stellen um auf Herstellung von Masken und Schutzausrüstung. Es wird getan was nur möglich ist. Menschen helfen einander, junge Leute kaufen für ältere ein, riesige Geldmengen werden vom Staat als Hilfe für die Wirtschaft bereitgestellt, Kranke aus Nachbarstaaten werden bei uns in freien Betten gesund gepflegt, unser Gesundheitssystem greift und das ganze Land hilft und hält zusammen.

Wir müssen diese Einschränkungen nun in Kauf nehmen. Dafür kann man aber hoffen, dass dieser Coronavirus an uns vorbei geht. Es ist für manche nicht einfach zu Hause zu bleiben, aber was sind ein paar Wochen wenn man dafür leben kann! Mit Disziplin und Gottvertrauen werden auch wir gegen diese Krankheit bestehen.

Seuchen gab es auch schon früher.  Man denke nur an die Pest, die so viele Menschen dahingerafft hatte. Das Kinderspiel vom „Schwarzen Mann“, aber auch zahlreiche Redewendungen, wie zum Beispiel „etwas stinkt wie die Pest“, ist „verpestet“ oder man fürchtet etwas „wie die Pest“ erinnern uns noch heute an die fürchterliche Seuche, die bis ins 18. Jahrhundert immer wieder auch in Bayern wütete und die Bevölkerung ganzer Dörfer und Stadtteile dahinraffte.

Wie war es damals im Vergleich zu heute…?


 Ein kleiner Rückblick auf das Leben mit der Pest im 30 jährigen Krieg,

und die Auswirkungen davon in den Dörfern unseres Landkreises ...

 

Wenn in früherer Zeit in einem Orte eine pestartige Seuche ausbrach, so veränderte sich das ganze öffentliche Leben mit einem Schlage. War eine Stadt als von einer Pest infiziert erklärt, so wurden die strengsten Verordnungen in Vollzug gesetzt. Die Tore wurden geschlossen bis auf eines oder zwei, durch welches der Weg zum Pestfriedhofe oder Pestlazarette ging, oder die notwendigsten Bedürfnisse hereingeschafft wurden. Kleinere Orte wurden durch einen Kordon (auch Grenzbefestigung- ist die bauliche oder landschaftliche Gestaltung einer Grenze oder eines Grenzhinterlandes) von der übrigen Welt agbeschlossen. Eine rücksichtslose Kontumaz (Quarantäne) erstreckte ihre Tätigkeit bis in das Innere der Familien.

Auf den Straßen wurden Galgen errichtet für die Übertreter der Pestordnung (1634 München). Die Menschen eines solchen unglücklichen Ortes sahen sich abgeschnitten von der übrigen Welt in der Hand des strafenden Gottes, es bemächtigte sich ihrer ein Schrecken, der die gewohnte Ordnung vollends auflöste. Die Einen schrien um Erbarmen zum Himmel und suchten durch öffentliche Bußwerke und Martern des eigenen Körpers Gott zu versöhnen, sahen in ihrer Aufregung Erscheinungen am Himmel und gespenstigeUngeheuer und verkündeten es laut. Andere wollten die wenigen Stunden, die ihnen noch gegönnt sein mochten, genießen und gaben sich allen Ausschweifungen hin, wieder andere suchten den Grund des allgemeinen Sterbens in Vergiftung der Brunnen und der Luft und verfolgten die vermeintlichen Übeltäter. Eine Partei hielt es für Unrecht ein Heilmittel gegen die Pest anzuwenden, denn das hieße ja den Planen Gottes widerstreben, der strafenden Gerechtigkeit in den Arm fallen. – Jedes Haus, in dem ein Pestfall konstatiert war, wurde geschlossen und nur dem Pestarzte und Pestgeistlichen und dem, der die Leichen holte, geöffnet. Die Lebensbedürfnisse wurden durch ein Fenster gereicht. Wenn ein Arzt zu einem Pestkranken zu gehen sich erlaubte, so wurde er zur strengsten Kontumaz verurteilt, von allem Umgange mit Menschen abgeschlossen; nur der aufgestellte Pestarzt hatte die Befugnis und die Pflicht, Pestkranke zu besuchen. Diesem wurde eingeschärft, er müsse sich in glatten Stoff kleiden, er solle, ehe er in das Zimmer eines Pestkranken trete, die Fenster öffnen und ein Feuer anschüren lassen, er solle möglichst kurz bei den Kranken weilen, mit abgewendetem Gesichte mit ihm sprechen, zwischen sich und den Kranken eine brennende Kerze halten und sorgen, daß der Kranke seine Decke nicht lüfte, damit nicht ein giftiger Schwaden unter ihr hervorkomme. Nachts fuhr der Pestwagen mit langer Deichsel, mit Leder überzogenen Rädern in den Straßen umher, die Opfer zu sammeln, die dann zu vielen Hundert (bei der Seuche 1634/35 die in München wütete, mußte eine Grube 940 Leichen aufnehmen) in eine Grube geworfen wurden. Alle bewegliche Habe, mit welcher ein Pestkranker in Berührung gekommen war, wurde verbrannt, freistehende Häuser wurden nebst ihrem toten Inhalte kurz eingeäschert. So wurden in München 1635, dem Jahre in welchem die Seuche schon nachgelassen hatte, 350 Fuder Betten und Kleidungsstücke verbrannt.

Als im Januar 1713 die Pest durch ein mit Juden besetztes Schiff von Wien nach Regensburg bebracht wurde, verbreitete sie sich, nachdem sie in letzterer Stadt 4-5000 Menschen hinweggerafft hatte, über Altbayern aus. Aus Landau und der Gegend von Teisendorf sind Nachrichten aufbewahrt, die ein grauenvolles Bild jener Zustände geben. (In der Gegend von Teisendorf wurde ein Geistlicher des Klosters Högelwerd, Benno Hardter, als Pestpriester verwendet. Dieser hat seine Erlebnisse selbst beschrieben. Er wurde wie die Pest selbst von den Gesunden gemieden, so daß er sich nur mit größter Mühe die notdürftigste nahrung verschaffen konnte. Um Weihnachten noch musste er durch Schnee und Eis mit fast bloßen Füßen seinem Berufe nachgehen, weil es ihm bis dahin unmöglich war, sich Stiefel zu verschaffen. Er musste in seiner Kammer die Messe lesen, weil man ihn in keine Kirche ließ).Ein großer, vielleicht der größte Teil der Kranken sah keinen Arzt, entbehrte die Tröstungen der Religion, ja es fehlte ihnen häufig die nötigste Erquickung, ein Trunk Wasser, denn der Schrecken hatte selbst die Bande des Blutes gelöst.

(Quelle: Bavaria, Ober- und Niederbayern 1860)

 


Pest in Landau

(Quelle: Geschichte der Stadt Landau, Michael Härtl, 1863)

Zum letzten Mal trat die Pest in Bayern im Jahr 1713 auf.

 

Vom 24. August bis 6. November 1713 breitete sich die Pest in Landau aus. Diese schreckliche Geisel wurde durch eine Magd von Regensburg, wo sie schon zum Ausbruch gekommen, nach Landau verschleppt. In 75 Tagen starben 80 Menschen.

Die Magd, eine geborne Bürgerstochter aus Landau, diente in Regensburg, und flüchtete beim ausbruch der Seuche nach ihrer Heimat. Das Contagium (Ansteckung) an sich tragend, teilte sich bald den Bewohnern Landau in erschreckender Weise mit.

Unaufhaltsam wütete der Todesengel, durch nichts konnte seinem Bürgern Einhalt getan werden, alle Mittel waren vergebens, selbst den Bitten, flehen der Bewohner schien der Herr sein Ohr verschlossen zu haben, und fast fand sich niemand mehr, um die Toten zu beerdigen. Leichen lagen in den Kirchen, in den Häusern und auf den Straßen, nur schlich noch einer Leiche ähnlich der Priester mit der heiligen Wegzehrung zu den Sterbenden.

Auf Nächstenhilfe war nicht mehr zu rechnen, die Bande der Blutsverwansdschaft waren gänzlich gelöst – kein Kind kümmerte sich mehr um seine Eltern, und Eltern und Geschwister nicht mehr um die Kinder und Geschwister. Eines floh, das andere, der Lebende mied den Sterbenden.

Mit der Seuche verband sich auch noch die Hungesrsnot. Die stadt ward abgeschlossen, niemand wagte die stadt zu betreten,aber die Not brach alle Schranken, die mit dem Pesthauch Behafteten sclichen sich, um Nahrung zu bekommen, in die Umgebung, und trugen so die Todesseuche auch in die Nachbarschaft.

Endlich hatte der liebe Gott das Flehen der etlichen noch Lebenden erhört, der Todesengel hatte satt an den tausenden von Opfern, und am 6. November 1713 wurde die Seuche als erloschen erklärt.

Die Schranken wurden geöffnet, und auf dem sogenannten Buchetberg schwor der Vorstand der Stadt mit einigen Zeugen zu Gott dem Allmächtigen, dass die Stadt von der Pest frei und allen Fremden wieder ohne Gefahr offen stehe.

Dann schworen sie zu Gott, aus Dankbarkeit stets diesen Tag im Tempel zu feiern. Ein Erinnerungsfest an diese Tage des größten Elends feierte manam 24. August 1813 zu Hl. Kreuz , der Gottesacker-Kirche in Landau, w obei Herr Dekan Nerb die Trauerrede in trefflichen Bildern eingekleidet und unter Schluchzen und Tränen der Gläubigen abhielt.

     

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Der Landauer Kooperator (Hilfspriester) Georg Stängl wurde 1713 ebenfalls von der Infektion befallen, jedoch auf wundersame Art geheilt. Zum Dank für seine Errettung stiftete er ein Bild, auf dem sein in lateinischer Sprache verfasstes Gelöbnis nachzulesen ist. Darin berichtet er von den erlebten Fieberanfällen, von grauenhafter Vergiftung und hässlichen Beulen an vielen Stellen des Körpers

 

Pest in Landau

 Votivbild mit Stadtansicht und Bildnis des Stifters, dem Landauer Kooperator Dominikus Uttinger

 


 

Pest in Feldkirchen

(Quelle:  Pfarrer Anton Blaimer Buch „Feldkirchen – die Orts-und Pfarrgeschichte“  (1977) aus dieser Zeit der Pest im 30jährigen Krieg)

 Unvorstellbars Leid kam, als die schweden 1633 Straubing belagerten und einnahmen. Wer nicht durch den Krieg umkam, wurde durch die anschließende Pestseuche dahingerafft. Darüber schreibt Pfarrer Leonhard Auer an den Churfürsten:

 

Durchlauchtigster Churfürst! Gnädiger Herr Herr!

Ein von unerschwinglichen Staatsbürden gedrückter Pfarrer sehnt sich in die äußerste Notwendigkeit versetzt, bei dem Obersten Kirchen Schütze wider Gewalt und Gewaltigkeiten um gerechteste Hilfe flehen zu dürfen…

In dme Jahre 1633 und hinach wurden die Verheerungen der Pfarrei am fühlbarsten. In der Gegend um Straubing raffte die Pest 18 000 Menschen hin und aus Mangel an Leute, da in der Pfarrei nur noch 7 übrig geblieben sind, mußten die Güter unbemaiert und die Felder öde liegen.

 

Der damalige Feldkirchner Pfarrer Leuttner, von dem hier die Rede ist, starb am 8.8.1934 in Straubing an der Pest. Auch die damaligen Pfarrer von Alburg, Münster und Ittling, um nur einige zu nennen, raffte die Pest hinweg. Vom Kloster Oberaltaich starb der Abt mit 24 Mönchen an der Pest.

 


Pest in Perkam:

(Quelle: Albert Ammer wußte in seinem Buch „Geschichte der Gemeinde Perkam“ (2004) über die Pest im 30 jährigen Krieg zu berichten)

1632 wurde der Pfarrhof in Perkam niedergebrannt, die Kirche geplündert, der größte Teil der Anwesen sank in Schutt und Asche. Vieh und Vorräte aller Art nahm man weg, die Leute selbst marterte man auf grausamste Weise (Schwedentrunk). Wer dabei seinem Tod entging, flüchtete in die Wälder. Da die Leichen der Gefallenen und Ermordeten unbeerdigt blieben, entstand die Pest, die von 1628 bis 1634 unter der Bevölkerung entsetzlich aufräumte, sodass der Lage nach ganze Dörfer ausstarben. Die Felder blieben unbebaut mangels Arbeitskräften, Zugtieren und Saatgut. Bäume und sträucher flogen an, die Raubtiere, besonders die Wölfe nahmen sehr überhand.

 


Pest in Oberharthausen und Pönning

 

In den Chroniken von Oberharthausen (Pfarrer Josef Schmaißer) und Pönning ( Hans Haller) finden sich keinerlei Hinweise auf die Pest in beiden Dörfern ( auch nicht in den Archiven des Bistums Regensburg). Man kann davon ausgehen, dass auch diese beiden Dörfer nicht verschont wurden, und ählich wie die Nachbardörfer Pesttote zu beklagen hatten. Oberharthausen wird nicht umsonst die beiden Pestheiligen, den Hl. Rochus und den hl. Sebastian, als Figuren am Hochaltar haben. Ebenso hat Pönning den hl. Rochus in der Kirche stehen. Vielleicht war auch kein Pfarrer mehr am Leben, der diese Sterbelisten geführt hätte.

 


 Pest in Alburg:

(Quelle: Michael Wellenhofer, Ortsgechichte und Hofgeschichte von Alburg, 1977)

 

Aber noch schlimmer als der Feind hausen in der Folgezeit die Pest in unserer Gegend. Ein erschütterndes dokument über die Folgen dieser Seuche für das Dorf Alburg haben wir im Sterberegister von Alburg. Zu den Jahren 1633 – 1635 machte der damalige Pfarrer folgenden Eintrag:

Deß nachdem der Feindt in diesem Jahr allhier nach Straubing kommen und leider unterdessen viel aus den Pfarrkindern allhier zu unterschiedlichen Zeiten an der Leidenssucht der Pestilenz und anderer Krankheiten gestorben, hat man nicht mehr verkünden können den Gedächtnistag ihrer , als sie von dieser Welt hinfort gingen und hat sie nicht mehr allhier ins Sterbebuch setzen können, sondern werden alle verstorbenen Seelen soviel man weiß, von dem September 1633 bis auf den Martinum des Jahres 1635 ordentlich nacheinander beschrieben, wie folgt:

Seite des Sterberegisters mit den Namen der Verstorbenen

Viereinhalb Seiten Pestopfer füllen das Sterberegister. In jener Zeit stehen die Toten einer Familie, meist sind es Mann und Frau zusammen und dann die Kinder, eins, zwei, drei, nicht selten vier oder fünf, einmal sogar sieben.

Die gesamtzahl beträgt 120 Erwachsene und 108 Kinder, zusammen 228 Tote. Liest man die Toten seitenweise im Sterberegiste, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Alburg 1633/34 infolge der Pest fast ausgestorben ist.

Aber auch im Totenbuch der Pfarrei St. Jakob sind vom Dezember 1933 bis August 1934 zehn Bewohner Alburgs verzeichnet. In Straubing war der Höchststand der Pest in den Monaten Juni, Juli, August 1934. In Alburg wütete die Pest nach dem Sterberegister ebenso furchtbar schon im Jahre 1633.

Die Menschen waren dieser ansteckenden Seuche schutzlos ausgeliefert, wenngleich auch Maßnahmen gegen sie getroffenw urden. Nach dem Mandat der Regierung von 1634 ist die Pest eine Strafe Gottes und an erster Stelle werden Beichte und Buße dagegen empfohlen, daneben aber hygienische Maßnahmen: Reinlichkeit, strenge Absonderung der Kranken, Vernichtung ihrer Gebrauchsgegenstände, Häuser und Straßen sind sauber zu ahlten. Hausbesuch des Arztes, Krankenpfleger für die Pestkranken und Totengräber für die Opfer der Seuche.

Unordentliches Trinken von Branntwein wird von den Gelehrten als ungesund erklärt, ebenso weißes Weizenbier. Die gemeinsamen Bäder sind zu sperren.

Nach der Pestzeit sollen Dörfer von 400 auf 20 herabgekommen sein. Das Erbrecht auf einem Bauernhof im Wert von 2000 gulden war um 70 bis 80 Gulden zu haben, so gering war die bevölkerung und sor ar das Geld geworden.

Wegen der Kriegs- und Pestfolgen erhielten 1637 die Kastenuntertanen Nachlaß auf ihre Zehentabgaben.

1644 (8.November) erging die Weisung, daß Eheleute die freiwillige Enthaltsamkeit vom ehelichen Zusammenleben abzustellen hätten, um nach dem langwierigen Krieg die klaffenden Lücken in der Bevölkerung zu schließen.

 

Sterbeliste Albug

 


Pest in Kirchroth und Umgebung

 (Quelle: Johann Gold, Erwin Hahn, Albert Schmid, Karl Stecher, Kirchroth, Gemeinde zwischen Donau und Wald, 2018)

 Über die Pfarrkinder heißt es, dass nur noch 180 davon am Leben seien. In der gesamten Pfarrei Pondorf, die das Gebiet von Niederachdorf bis Oberzeitldorn/ Weiher und von Pillnach, Miethnach bis Saulburg und dazu die Expositur Kößnach umfasste, sind nach dem Bericht ungefähr 1000 Pfarrkinder umgekommen. Viele hätteen sich in Städte und Märkte geflüchtet. Gruber vermutet aus dieser Schilderung, dass die meisten weniger am Kriegsgeschehen als an der Pest als Begleiterscheinung des Krieges umgekommen sind. Diese schreckliche Krankheit hat besonders im Jahr 1634 in der Gegend um Regensburg gewütet.

 


Pest in Schönach

 (Quelle: Josef Gstettner , Heimatbuch der Gemeinde Mötzing- Teil 1- Schönach – Haimbuch – Schafhöfen, 2001)

 Schlug die Pest, der schwarze Tod wieder einmal zu, verscharrte man die Leichen in einer Grube. Dass auch Schönach davon betroffen war, soll das nachfolgende Bild dokumentieren.

Warum den Skeletten der Kopf vom Leib getrennt wurde, wird wahrscheinlich immer unbeantwortet bleiben.  Zwei Möglichkeiten bieten sich an, um in diese markabere Geschichte hineinzuleuchten.Entweder wurden die menschen durch Kriegsgeschehnisse im Zuge einer Strafaktion enthauptet, oder was wahrscheinlicher ist, ein frühes Ritual fand hier statt. Nach einem Aberglauben, dder in der Pestzeit Mitte des 16. Jhd. herrschte, meinte man, dass die Leichenseelen der Pesttoten um sich fressen. Um dies zu verhindern, durchstach man ihnen den Hals.

 

schönach