Heute wäre es wieder soweit gewesen , am 30. April 2020. Die Burschen hätten in der Frühe den neuen Maibaum geholt, dann unter Tage hergerichtet und abends zusammen mit der Dorfbevölkerung aufgestellt. Aber leider macht die Corona-Krise der Landjugend heuer einen Strich durch die Rechnung. Zusammenkünfte aller Art sind untersagt, und so natürlich auch das Maibaum aufstellen.
Im Anhang ist ein Rückblick auf die bisherigen Maibaumspender und auch der Geschichten, die es früher um das Maibaumaufstellen gab. Maibaumstehlen gehörte damals einfach mit dazu.
Maibaumstifter Oberharthausen
1979 | Hierl Alfred, Oberholzen |
1980 | Ebner Alois, Oberholzen |
1981 | Aigner Josef Oberharthausen |
1982 | Zellmer Hubert, Oberharthausen |
1983 | Wild Albert, Oberharthausen |
1984 | Aigner Johann, Grollhof |
1985 | Maibaum gestrichen und neu aufgestellt |
1986 | Gürster Michael, Oberharthausen |
1987 | Maibaum gestrichen und neu aufgestellt |
1988 | Ebner Alois, Oberholzen |
1989 | Büchner Josef, Oberharthausen |
1990 | Büchner Josef, Oberharthausen |
1991 | Stadt Geiselhöring |
1992 | Maibaum gestrichen und neu aufgestellt |
1993 | Stadt Geiselhöring |
1994 | Aigner Josef Oberharthausen |
1995 | Zellmer Hubert, Oberharthausen |
1996 | Stadt Geiselhöring |
1997 | Wild Albert, Oberharthausen (2x, gestohlen) |
1998 | Ebner Alois, Oberholzen |
1999 | Aigner Johann, Grollhof |
2000 | Kinseher Ludwig, Oberholzen |
2001 | Stadt Geiselhöring |
2002 | Büchner Josef, Oberharthausen |
2003 | Pömmerl Franz |
2004 | Stadt Geiselhöring |
2005 | Aigner Josef, Oberharthausen |
2006 | Zellmer Hubert, Oberharthausen |
2007 | Ebner Gerd, Obrholzen |
2008 | Maibaum nochmal aufgestellt wegen Straßensanierung |
2009 | Aigner Josef , gespendet von Landrat Alfred Reisinger |
2010 | Büchner Josef, Oberharthausen |
2011 | Aigner Johannes, Grollhof |
2012 | Theo Wieser |
2013 | Franz Pömmerl |
2014 | Manfred Zellmer |
2015 | Josef Aigner |
2016 | Stadt Geiselhöring ( 1.Bürgermeister Herbert Lichtinger) |
2017 | Johannes Aigner Grollhof |
2018 | Richard Schwarzmüller-Peringer Oberholzen |
2019 | Gerd Ebner Oberholzen |
2020 | kein Maibaum wegen Corona-Virus |
Maibaumtradition
Das Maibaum wurde von den Burschen in den 50er bis Ende der 70er Jahre immer neben der Viehwaage beim Mayer aufgestellt. Dazu musste jedes Jahr ein Loch gegraben werden. Anschließend ging man dann in die "Hall" auf a Brotzeit und eine Maß Bier. Der Maibaum wurde früher alle zwei Jahre aufgestellt. Ab 1979 jedes Jahr. Die Organisation hatten immer die Burschen. Als dann 1980 die "Hall" geschlossen wurde, wurde der Maibaum beim Gasthaus Wacker aufgestellt.
1979 Maibaum aufstellen bei der Viehwaage
Das war noch in der Zeit, als es zwischen den Oberharthausenern und Pönningern oder Pillingern noch gewisse Konflikte beim Maibaumstehlen gab. Es war jahrelang eine Rivalität zu spüren, ob bei den Fußballspielen oder auch beim Maibaum aufstellen.
Sepp Danner erzählt, dass die Oberharthausener Burschen früher mal den Pönninger Maibaum gestohlen haben, und gleich eine Anzeige bekommen haben. Sie mussten den Baum wieder zurückgeben.
Bei einem anderen Maibaumdiebstahl von den Pönninger haben die Oberharthausener den Maibaum gleich in einem Feld eingeackert, damit die Pönninger den Baum nicht mehr fanden. Diese Geschichte hat der Vater von Sepp Danner noch gewußt. Das ist natürlich ein besonderes Schamnkerl.
Wieder ein anderes Mal haben die Pillinger den Baum der Oberharthausener fortgetragen. Der Hüter Wick hat dabei leider den Arm unter den Maibaum gebracht und kam nicht mehr weg. Der Schmied Xare hat die Chance gnutzt und hat ihn mit einem Stecken so richtig "gewassert" (geschlagen).
Bei einem Maibaumaufstellen Ende der 70er Jahre kochten die Emotionen richtig hoch, nachdem die Pönninger den Oberharthausenern das Maibaumloch mit Schutt (zerbrochene Flaschen, Büchsen, Mist usw. zugefüllt haben (war Walter Pielmeier von Neufang). Die Oberharthausener wolltend araufhin den Maibaum der Pönninger stehlen, der in Oberholzen gelagert war. Schrock Sigi war zu einem Besuch bei den Pönningern beim Peringer in Oberholzen. Als er mit seinem Auto vorfuhr, ließen sie ihn nicht mehr heim und hielten ihn fest. Die Oberharthausener wollten ihn befreien, kamen aber nicht durch das Tor. Als dann ein Pönninger (Hans Ammer jr.) später mit seiner "Ente" durch das Dorf fuhr, rächte sich Fred Stautner und haute ihm mit dem Fuß in die Autotür. Jedenfalls dauerte es keine halbe Stunde und 30 Pönninger standen vor dem Hof von Pömmerl. In dem Hof hatten wir den Maibaum versteckt, bzw. er hing am Überdach des Stadels. Die Pönninger reihten sich vor dem hohen Hoftor auf und warfen mit zwei Meter langen Papierholzstämmen über den Zaun in den Hof herein. Fred Stautner schlich sich inzwischen mit einem Kübel Odl heran, und schüttete ihn durch den Zaun auf den Stierstorfer Hans. Die andere Hälfte des Kübels bekam er selber und der Sepp Englberger ab, weil er den breiten Torpfosten nicht sah und der Odl zurückspritzte. Diese Aktion trug auch nicht zur Deeskalierung bei. Die Pönninger versuchten auch durch den Stadel hinten in den Hof zu gelangen. Diese Möglichkeit nahm ihnen Franz Pömmerl, weil er ihnen mit einem Spaten in der Hand drohte, jedem der den Haken für die Fixierung des Stadeltores öffnen will ( dazu musste man von außen mit den Fingern an den Haken herinnen kommen) haut er mit dem Spaten seine Finger ab. Das war den Pönningern dann doch zu riskant. Mitten im Durcheinander auf dem Hof sind auch ein paar Maibaumwächter im Stadel ( genauer im Heustock) von der "Wache" erwacht. Sie stiegen dann über den noch schlafenden Rudi Schrock drüber, der von dem ganzen Spektakel gar nichts mitbekam, weil er einfach einen sehr tiefen Schlaf hatte. Der Kampf an der "Front" ging inzwischen weiter. Die Pönninger rissen einen Kanaldeckel von der Straße heraus, und wollten ihn über den Zaun werfen. Jetzt kam aber der große Auftritt vom Schütz- Opa. Er schimpfte die Pönninger und drohte ihnen, dass er die POlizei holt, wenn sie den Deckel nicht wieder einsetzen. Als sie es nicht taten, ging Sepp Aigner furchtlos vor das Tor und setzte den Deckel wieder ein. Daraufhin zogen sich die Pönninger zurück und fuhren wieder nach Hause.
Anwesen Pömmerl, wo die Pönninger über den hohen Zaun Holzstämme warfen
Maibaumloch graben 1983 ( Betonsockel mit Eisenschienen)
1983 wurden von der Landjugend die Stahlträge für den Maibaum beim Gasthaus Wacker einbetoniert. Vorher musste ja jedes Jahr ein Loch gegraben werden, um den Maibam darin einzusetzen. Nun hatte das Graben ein Ende. Es begann eine neue Zeit mit neuer Technik. Es wurde am Ende vom Maibaum eine Welle durchgesteckt, die es ermöglichte, den Baum in die Senkrechte zu bringen. Überall in den Dörfern wurden jetzt solche schwere Eisenträger zur Baumsicherung einbetoniert.Nach dem Aufstellen ging man ins Wirtshaus Wacker. Dort spendierte die Landjugend Freibier und eine Brotzeit für die freiwilligen Helfer.
Maibaum aufstellen 1984
Maibaum holen (1984) Von links: Aigner Uli, Mayer Xaver, Lachenschmidt Sepp, Englberger Sepp, Zisterer Hans, Schreiner Anton, Sax Hein und vorne Franz Märkl |
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Maibaum bewachen 1984 |
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Maibaum aufstellen 1986
Maibaum aufstellen 1988
Maibaum aufstellen 1989
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Maibaum aufstellen 2009
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Maibaum aufstellen 2010 |
Maibaum aufstellen 2011
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Maibaum aufstellen 2012
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Maibaum aufstellen 2013
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Maibaum aufstellen 2014
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Maibaum aufstellen 2015
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Maibaum aufstellen 2016
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Maibaum aufstellen 2017
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Maibaum aufstellen 2018 |
Maibaum aufstellen 2019 |