Maul- und Klauenseuche beim Schießl

(Dokumente und Geschichte von Hans Schießl)

 

Weihnachten 1966 wollten die Schweine vom Schießl Hans einfach nimmer fressen. Der Tierarzt wurde geholt und es stellte sich schon bald die Gewissheit heraus, dass die Schweine die Maul- und Klauenseuche haben. Ja was war dass für eine Aufregung im Dorf. Man hatte Angst, daß andere Höfe auch von dieser Krankheit angesteckt werden würden. Das Veterinäramt in Straubing versiegelte den Hof vom Hans Schießl. Es wurde ein Band um den Hof gespannt und es durfte von der Familie niemand den gesperrten Bezirk verlassen. Die kranken Schweine, aber auch alle Ferkel wurden unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften abgeholt. Die Kühe waren nicht angesteckt, aber es durfte auch keine Milch geliefert werden. So rührte der Hans Schießl täglich an die 40 Liter Milch zu Butter aus. Und da der Hans ein leidenschaftlicher Raucher ist, hatte er jetzt auch damit ein Problem, weil er ja den Hof nicht verlassen durfte. Ich erinnere mich noch, dass es zu Hause untersagt worden ist, dem Hans die Hand zu geben oder sich ihm zu nähern. Aber er schickte einfach das Nachbarkind zur Wacker Soph zum Zigarettenautomaten, und das war brav und holte sie auch. Da der Hans gerade dabei war den Hof von Kühe auf Schweine umzustellen, hatte er nicht soviel Platz für alle schon angehäuften Schweine. Deshalb hatte er im Dorf angefragt, und beim Schütz in Oberharthausen dann Schweine untergestellt. Das hatte zur Folge, dass auch dessen Hof gesperrt wurde. Es waren zwar auf diesem Hof keine Maul- und Klauenseuche kranken Schweine, aber raus durften sie trotzdem 4 Wochen nicht. Nachdem vom Schießl Hof alle Schweine abtransportiert worden waren, mussten die ganzen Stallungen desinfiziert werden. Den Schaden für die Tiere hat die Tierseuchenkasse bezahlt (siehe Anhang). Nach 4 Wochen war der Spuk vorbei, und alle im Dorf atmeten wieder auf. Der erste Gang vom Hans war zur Wacker Soph zum Zigarettenautomaten…

 

Maul-und Klauenseuche1

 

Maul-und Klauenseuche2