Gerlinde Liedl, eine geborene Rienmüller, kam nach dem Krieg nach Oberharthausen. Die ganze Familie Rienmüller kam aus Höritz im Sudetenland und waren Heimatvertriebene. Sie wohnten jahrelang im Gemeindehaus Oberharthausen.
Familie Rienmüller 1959
von links: Onkel Johann "Hansel", Tante Katie, Bruder Walter, Großmutter Amalie,
Mutter Hedwig, Vater Adolf, Gerlinde fotografiert
Gerlinde Liedl zwischen Alfons Späth und Bambl Gretl
(inzwischen sind alle drei verstorben)
Gerlinde war immer zur Gräbersegnung in Oberharthausen. Die älteren Oberharthausener kannten sie ja alle und sie war eine aufgeschlossenen und unterhaltsame Frau. Sie genoß das Wiedersehen mit den Leuten von Oberharthausen.
Gerlinde brachte einmal ein altes handgeschriebenes Gedicht mit nach Oberharthausen. Sie hatten es als Mädchen zu Weihnachten in den 50er Jahren aufsagen müssen, und es war von einem Kooperator geschrieben, dessen Namen sie leider nicht mehr wußte.
Das Gedicht handelt davon, wie in dieser damaligen armen Zeit der Christbaum geschmückt wurde. Das Gedicht ist ein schönes Andenken an die Gerlinde Liedl und die ganze Familie Rienmüller.
Lametta: Nun naht mit Glanz und Prangen, |
Tannenzapfen: Weihnachten in der Heide drauss, da steht ein einsam Försterhaus. Drin alles prunklos, klein und schlicht, doch leuchtet selges Weihnachtslicht, von einem schönen Tannenbaum, des Stübchens Enge fasst ihn kaum. So breitet er die Zweige aus und im Geäste dicht und kraus. Sieht man als einzig Schmuckgehänge, von Tannenzapfen eine Menge, und jeder Blick darauf sie fällt fragt heiter: wo in aller Welt gibt´s einen Schmuck der echter sei und spendt so würzig Duft dabei? Die Tannenzapfen lob ich mir, sie sind des Christbaum beste Zier. |
Schnee: Wie schmücken wir unser Bäumelein, so recht natürlich soll es sein. Wir schmücken es mit Schnee, so wie es draußen im Walde steht. So reifbedeckt und schneeverweht, am eiserstarrten See. Eiszapfen hängen klirrend dran, wir binden ihm Schneebälle an, das wird ein reizendes Bild. Nichts Buntes an des Baumes Grün, nur reines Weiß umhüllet ihn und Kerzen leuchten mild. |
Papierrose: Nun aber gibt es fröhliche Leut, die wollen Blumen zur Winterszeit, die machen sich keine Gedanken daraus, und putzen die Tanne mit Rosen aus. Mit Rosen groß und breit, da sieht das Bäumchen lustig drein. Es fehlt nur noch der Sonnenschein und heller Vogelsang. Dafür nimmt man das Kerzenlicht, und auch an Sängern fehlt es nicht beim Weihnachtsliederklang. |
Apfel: Schickt der Sänger seinen Gruß, darf der Herbst nicht fehlen. Schönen Apfel, süsse Nuss, müsst zum Schmuck ihr wählen. Zum Tannengrün passen rote Bäckchen und die Nüsse steckt man rüber in ein silber Säckchen. Jetzt sieht´s vergnüglich aus, später wird´s zum Kinderschmaus. |
Herz: Engel: |