Am 5.7.2014 luden die Landfrauen von Oberharthausen zu der Führung "Straubing kulinarisch" - "Vom Bier und den Gaststätten in Straubing" ein. An die zwanzig Interessierte lernten Straubing von der Genußseite kennen. Unter der fachkundigen und interessanten Führung von Frau Weinzierl (vom Amt für Tourismus) erfuhren die Oberharthausener manche Geschichte und Anekdote von Persönlichkeiten der Stadt, sowie den Gasthäusern. Beginnend bei der Dietl Brauerei (Sommerkeller) zum Stadtplatz herunter, an "der Geiß" vorbei, ging es zum "Dietl Bräu" (Gäubodenhof), Seethaler, Cafe Krönner hinunter zum ehemaligen Kronensaal und dann in die Frauenhoferstraße zum Geburtshaus von Frauenhofer. Über die Straße Unterm Rain gelangte man zur Endstation, der Gaststätte unterm Rain. Es wurde auch in verschiedenen Lokalitäten am Weg eingekehrt (Seethaler, Cafe Krönner, Gaststätte unterm Rain) um die angepriesenen Köstlichkeiten auch praktisch zu überprüfen. Die Lokale hielten der "strengen Prüfung" der Oberharthausener Gourmets stand und brauchen nicht um ihre Lizenz zu fürchten.... im Biergarten von der historischen Gaststätte unterm Rain , dem "GUR" endete dieser unterhaltsame Tag.
Im folgenden Abschnitt werden ein paar der Gaststätten und der berühmte Straubinger Frauenhofer vorgestellt.
Dietl-Brauerei mit Sommerkeller
1828 begründete der Bierbrauer Joseph Loichinger an der Regensburger Straße einen Sommerkeller mit unterirdischen Lagergewölben und Wirtschaftsgarten. 1877 wurde der Fassstadel gebaut. 1900 ließ Jakob Philipp Dietl von der Straubinger Firma Franz Dendl hier auch eine neue Brauerei errichten. Das beeindruckende, backsteinerne Industriedenkmal besteht aus dem zur Straße orientierten, repräsentativen, zweigeschossigen und von einem Giebel bekrönten Verwaltungsgebäude, einem nach Westen anschließenden zweigeschossigen Wohnbau und dem Brauhaus, das sich auf der Ostseite mit fünf Geschossen und drei Querachsen präsentiert. Die Braueinrichtungen sind noch überwiegend erhalten. 1986 wurde hier zum letzten Mal Bier gebraut. Nordöstlich steht die Hubertushalle, ein Holzfachwerkbau, der ursprünglich als Bierhalle auf dem Volksfest diente und 1890 an die Regensburger Straße versetzt wurde. 1900 transferierte man die Hubertushalle nochmals weiter nach Norden und verlängerte sie mit einem Backsteinbau nach Süden. Ein aufwendig gestalteter Giebel ziert das Hallengebäude. Unter dem gesamten Gelände ziehen sich zum Teil doppelstöckige Lagerkeller aus dem 19. und 20. Jh. hin.
Quelle: Webseite Stadt Straubing
Zum Geiss
Das im Jahr 1462 erstmals erwähnte Wirtshaus "Zum Geiss" gilt als das älteste Gasthaus von Straubing. Es steht gegenüber der Jesuitenkirche auf dem Theresienplatz. Anhand seines typischen Stufengiebels von 1537 kann man sich sehr gut vorstellen, wie der Platz vor rund 500 Jahren einmal aussah."Zum Geiss" bezieht sich dabei nicht auf die Ziege, sondern auf einen früheren Eigentümer gleichen Namens. Hier ist die Erdgeschoßeinteilung mit Mittelflur und seitlichen Räumen noch erhalten.
Quelle: Webseite Zum Geiss
Dietl Bräu - Gäubodenhof
Haus wurde von Georg Loichinger, Bauer und angehender Bierbrauer von Ehetal im Jahre 1773 für 10.000 Gulden gekauft. Nach Josef und Johann Nepomuk Loichinger übernahm Hedwig Loichinger das Brauereigeschäft, die den Brauingenieur und späteren Kommerzienrat Jakob Phillip Dietl geheiratet hat.
Ihre Tochter Hedwig hat von 1930 bis 1959 die Gaststätte mit Brauerei und Forst geführt. Sie wird als sehr sozial, christlich und aufgeschlossen beschrieben, die Ihre Gäste in’s Herz geschlossen hat. So wird berichtet, dass sie auch manchmal jemanden, der gerade kein Geld hatte, beim Essen freigehalten und ihm das Fahrgeld geliehen bzw. geschenkt hat, wenn das gerade einmal fehlte. Kein Wunder, dass besonders die Jugend bei ihr eingekehrt ist. Seit 1960 ist der Gäubodenhof im Besitz von Georg Bräuherr, der ihn an Waltraud Vajs verpachtet hat.
Auch die „Hall“ in Oberharthausen gehörte zur Dietl Brauerei.
Quelle: webseite belocal Straubing
Krönner-Tradition seit Generationen
Bis ins Jahr 1425 lässt sich das Geschlecht der Krönner in Bayern lückenlos zurückverfolgen. Zuerst waren sie Bauern, Lehensträger und Braumeister. Johann Baptist Krönner schließlich war der erste Lebzelter und Wachszieher. Er erwarb 1759 die Ertl'sche Lebzelterei in Moosburg/Obb. und gründete das Stammhaus der Konditorenfamilie Krönner.
Mittlerweile sind 250 Jahre vergangen, in denen 8 Generationen der Krönner den gleichen Beruf ausüben - wahrlich eine lange und erlebnisreiche Zeit. Auch hier in Straubing sind die Krönner schon in der vierten Generation als Konditoren- und Kaffeehausbesitzer ansässig.
Josef Krönner und seine Frau waren es, die das alte Hoeber-Lebzelter-Anwesen am Stadtturm im Jahre 1910 erwarben. Aus diesem traditionsreichen Straubinger Bürgerhaus (urkundlich bereits im 13. Jahrhundert erwähnt) wurde im Laufe der Jahre ein beliebter Treffpunkt für köstliche Gaumenfreuden in gemütlicher Atmosphäre.
Quelle: Webseite Krönner
Seethaler
Unser Haus wurde urkundlich erstmals im Jahre 1462 als Brauerei und Tafernwirtschaft erwähnt.
In das Jahr 1580 fällt die Entstehung der bemalten Balkendecke in der Hotelhalle. Im Stil der naturalistischen Pflanzenornamente in mannigfacher Abwandlung sind Nachwirkungen aus der Zeit der Gotik festzustellen.
Dieses Original wurde erst 1951 wiederentdeckt, freigelegt und stellt ein wertvolles geschichtliches Denkmal dar.
Noch älter ist vermutlich die mit Stierblut bestrichene Eichenholzdecke in der Agnes Bernauer Stube.
Daneben kann man auch ein Stadtbild des Kunstprofessors Nagler bewundern, das 1953 nach dem gotischen Holzmodell des Straubinger Drechslermeisters Jakob Sandtner gemalt wurde und die ganze Südseite des Stadtplatzes darstellt.
An der Hausfassade wurde 1959 vom Münchner Künstler Max Lacher ein Erker mit Agnes Bernauer-Motiven gestaltet.
Quelle: Webseite Seethaler
Joseph von Fraunhofer (1787 - 1826)
Joseph Fraunhofer wurde am 6. März 1787 als elftes Kind einer Straubinger Glaserfamilie geboren. Mit zwölf Jahren bereits Vollwaise kam Fraunhofer nach München in die Lehre. Als im Juli 1801 das Haus seines Lehrherrn einstürzte, konnte Fraunhofer im Beisein des Kurfürsten Maximilian und des Geheimen Rats Joseph von Utzschneider gerettet werden. Fraunhofer wurde Mitarbeiter in Utzschneiders optischem Institut in Benediktbeuern.
Er revolutionierte nicht nur das Schleifen, Polieren und Zentrieren der Linsen mit neuen Maschinen und Messverfahren, sondern forschte auch nach der "idealen Rezeptur" für Linsenglas. Fraunhofer verband hierbei, erstmalig in Bayern, wissenschaftliche Grundlagenforschung mit praktisch-technischer Anwendung. Das Unternehmen wurde in kurzer Zeit zum Marktführer für Fernrohre, Mikroskope und Lupen in Europa. Fraunhofers wichtigste Entdeckung, die nach ihm benannten "Fraunhofer'schen (Farb-)Linien" im Sonnenlicht, legte den Grundstein zu einem äußerst wichtigen Gebiet der Physik, der Spektroskopie. Ebenfalls bahnbrechend waren Fraunhofers Untersuchungen zur Lichtbeugung. Seine Forschungen verhalfen der Wellentheorie des Lichts endgültig zum Durchbruch. Für seine Leistungen zeichnete ihn König Ludwig I. mit dem Zivilverdienstorden der Bayerischen Krone aus und erhob ihn in den Adelsstand. Er starb am 7. Juni 1826 an "Lungen- und Nervenschwindsucht".
Bereits 1827 benannte der Straubinger Stadtmagistrat den "Rindermarkt" in "Fraunhofer-Straße" um, brachte am Geburtshaus (Nr. 3) eine in frühklassizistischer Form gestaltete Büste Fraunhofers und zwei Gedenktafeln an
Quelle: Webseite Stadt Straubing
Bilder von Claudia Aigner