
Bischof Rudolf Vorderholzer (Mitte) feiert mit Dekan Johannes Plank (links) und Pfarrer Markus Daschner (rechts)
den Festgottesdienst.
** Zeitungsbericht und Fotos von Elisabeth Ammer **
300 Jahre Kirche St. Georg – Bischof Voderholzer feierte zwei Festgottesdienste
Frauenhofen. (eam) Zu Ehren des 300-jährigen Kirchenjubiläums hielt Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntag zwei Festgottesdienste. Es war der erste Besuch eines Bischofs in der Kirche St. Georg in Frauenhofen, wie Pfarrer Markus Daschner sagte. Die Festgottesdienste wurden musikalisch von Organist Heinrich Reif und Daniela Rapps gesanglich und mit Querflöte begleitet würdig gestaltet. Kirchenpfleger Joseph Peringer wurde für seine Verdienste die Bischof-Sailer-Medaille verliehen.
Der Besuch von Bischof Voderholzer sei ein einzigartiges Ereignis für die Filialkirche St. Georg in Frauenhofen, stellte Pfarrer Markus Daschner fest. Er sei gerne zum Jubiläum gekommen, so Bischof Voderholzer. 1715 habe die Pest gewütet, danach sei die Bautätigkeit aufgeflammt und Frauenhofen habe mit dem Erweiterungsbau eine respektable Leistung erbracht. Bischof Voderholzer dankte allen, die sich mit viel Liebe und finanziellen Mitteln für den Erhalt der Pflege eingesetzt hätten.
In der Predigt stellte der Bischof die Frage, „wo wir uns befinden“. Natürlich in Frauenhofen, aber die Kirche sei nur die äußere Hülle, denn wir sind in der Kirche auf der Weide des guten Hirten. Mit der Kanzel habe man den Tisch des Wortes und den Hochaltar als Tisch der Sakramente prächtig gestaltet, wie der Bischof mit einem Blick durch das Gotteshaus herausstellte.
Zur Verkündigung des Wortes Gottes brauche es die Kirche, in der Beichte lernen wir Christus als barmherzig kennen, der uns aufrichtet. „Deshalb haben unsere Vorfahren viel für den Glauben aufgewandt“, so Bischof Voderholzer. In der Frauenhofener Kirche sind viele Details zu finden, die es sonst nicht gebe, verwies er auf das Lamm und den Pelikan über dem Tabernakel. Dies sei ein Sinnbild für Jesus als guter Hirte und der Hingabe. Auf der Kanzel sei ein zweiter Pelikan in einer Dornenkrone zu finden, die Frauenhofener hätten es mit den Pelikanen, so der Bischof, im Übrigen sei es eine wunderbare Kirche.
Über Jahrhunderte hätten sich so viele um den Erhalt der Kirche bemüht und um dafür zu danken, sei er gekommen, stellte Voderholzer fest.
Dank an die lebendige Kirchengemeinde
Beim Blick durch die Kirche finde er immer neue Details und er werde gar nicht fertig zu schauen. Geist und Seele können sich hier erheben, fasste Bischof Voderholzer zusammen.
Einen Dank richtete er an Pfarrer Markus Daschner für seine pastorale Arbeit und in den Kirchenverwaltungen sowie an alle, die in Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat mitarbeiten. Stellvertretend für alle sprach er Heinrich Reif und Daniela Rapps für die Kirchenmusik, die helfe, das Herz zu Gott zu erheben, seinen Dank aus.
Der Bischof dankte weiterhin den Ministranten, aber auch den Eltern und Großeltern, denn was in den ersten Lebensjahren im Glauben zugrunde gelegt werde, sei mit nichts zu ersetzen. Ein herzliches Vergelt’s Gott sprach er aber auch allen aus, die zu Hause den Glauben, das Tischgebet und die Bräuche pflegen. Man lege die Kirche St. Georg für die nächsten 300 Jahre in die Hand der Kinder, Jugendlichen, das Gebäude in Schuss zu halten und mit Leben zu erfüllen. Das 325-jährige Jubiläum könne man dann hoffentlich ohne Maske feiern, merkte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit einem Augenzwinkern an.
Kirchenpfleger Joseph Peringer dankte Bischof Dr. Voderholzer für sein Kommen, dies war eine besondere Freude. Er richtete auch einen Dank an alle, die zum Gelingen des Jubiläums beigetragen hätten, im Besonderen an Irmgard Hien, ohne sie hätte das Jubiläum sicher nicht stattgefunden.
Pfarrer Markus Daschner hob vier „ehrungswürdige Frauen“ heraus, die mit einem kleinen Präsent bedacht wurden. Irmgard Hien habe maßgeblich zum Gelingen des Festes beigetragen, Heidi Fries habe für einen tollen Kirchenschmuck gesorgt, Ingrid Prebeck sei der Motor der gesamten Pfarrei und Katharina Peringer unterstütze ihren Mann in seiner Funktion als Kirchenpfleger.
Besondere Ehrung für Kirchenpfleger Peringer
Eine besondere Ehrung konnte Kirchenpfleger Joseph Peringer von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer entgegennehmen. Peringer gehöre seit 1977 der Kirchenverwaltung Hirschling-Frauenhofen an und übe seit 1989 das Amt des Kirchenpflegers aus. In diese Amtszeit fielen viele Sanierungsarbeiten an den Kirchen Frauenhofen und Hirschling an, außerdem habe das Ehepaar Peringer die Kirchenstiftung immer wieder mit großzügigen Spenden unterstützt.
Für diese herausragende Leistung wurde Joseph Peringer von Bischof Voderholzer die Bischof-Sailer-Medaille verliehen.
In der Antike glaubte man, dass der Pelikan seine Jungen mit Blut füttert. Tatsächlich färbt sich beim Krauskopfpelikan während der Brutzeit das Gefieder im Kehlenbereich rot, was sicherlich die Erklärung für diesem Mythos liefert. In der christlichen Symbolik und Ikonographie sah man deshalb im Bild des Blut opfernden Pelikans ein Symbol für Jesus Christus.
In der Grabmalgestaltung wird dieses Motiv heute wieder recht häufig verwendet. Grabmal von Bildhauer E. Vogel
Die alte Legende der Antike, welche besonders im Mittelalter literarisch und künstlerisch aufgenommen wurde, handelt von einer Hungersnot. Mensch und Tier litten Hunger. Als die Pelikanküken zu verhungern drohten, riss sich das Elterntier die Brust auf, um seine Nachkommen mit dem eigenen Blut zu nähren. Die Kinder überlebten und das Elterntier starb. Nach anderen Quellen kämpfte der Pelikan auch noch mit einer Schlange, besiegte und tötete sie.
Der Pelikan ist Symbol für den Opfertod Christi, für seine Kreuzigung und für die Eucharistie (Abendmahl). Deshalb ist die Symbolik auch häufig auf Abendmahlskelchen zu finden.
Die antike Bedeutung des Pelikans steht aber auch allgemein für Aufopferung, für die Aufopferung der Eltern für ihre Kinder sowie für den Dienst am bedürftigen Menschen.

Bischof-Sailer-Medaille
diese Medaille wurde von Bischof Vorderholzer
an Kirchenpfleger Joseph Peringer verliehen

Pfarrer Markus Daschner, Dekan Johannes Plank und Bischof Dr. Rudolf Vorderholzer
beim Einzug in die Kirche St. Georg zum Festgottesdienst anlässlich des 300-jährigen Bestehens.

Pfarrer Markus Daschner (links) und Bischof Dr. Vorderholzer (mitte) mit den Geehrten
(von links Ingrid Prebeck, Katharina Peringer, Irmgard Hien, Heidi Fries und Kirchenpfleger Joseph Peringer.
Peringer war zuvor von Bischof Vorderholzer mit der Bischof-Sailer-Medaille für seine besonderen Verdienste
ausgezeichnet worden.


Auch die Dorfgemeinschaft Oberharthausen möchte den Frauenhofener zu ihrer gelungenen 300 Jahrfeier recht herzlich gratulieren. Sie können mit Stolz auf diese lange Zeit zurückblicken, wie sie im Kirchenführer von Heinrich Reif so trefflich beschrieben und im Kalender von Frau Irmgard Hien herrlich bebildert wurde. Wir gratulieren auch allen Geehrten für ihre vortreffliche Arbeit für die Kirche in Frauenhofen.
Die Kirche St. Georg hat schon viel erlebt und mitgemacht. Man sieht an den Kerben die Hiebe von Schwertern aus dem 30 Jährigen Krieg bei ihrem vergeblichen Einbruchsversuch. Wir hoffen sehr, die nächsten 300 Jahre werden friedlicher werden.
Bild: Richard Stadler
Die Kirche St. Georg in Frauenhofen gemalen von Monika Schlecht aus Pönning!"

Monika Schlecht hat wieder mit Können ein sehr schönes Bild, anläßlich der 300 Jahr- Feier von der Kirche
St. Georg in Frauenhofen, gemalen. In herrlichen Farben hat sie die Kirche auf Leinwand gezaubert.
Danke an Monika Schlecht für ihre wunderbare Arbeit und Hewrzlichen Dank, dass auch wir in
Oberharthausen deine Werke bewundern dürfen!

Bild zeigt Bischof Dr. Rudolf Vorderholzer beim Signieren des Bildes von Monika Schlecht
(Bild von Irmgard Hilmer)
Bischof Sailer Medaille für über 40jähriges ehrenamtliches Engagement
Die Eucharistie feierten Bischof Rudolf, Pfarrer Markus Daschner und Bischöflicher Kaplan Michael Dreßel am Altar. Beim zweiten Pontifikalgottesdienst kam Dekan Johannes Plank hinzu. Die musikalische Gestaltung der Liturgiefeier lag in den Händen von Heinrich Reif (Orgel und Gesang) sowie von Daniela Rapps (Querflöte und Gesang). Im Anschluss an den 9-Uhr Gottesdienst segnete Bischof Rudolf das renovierte Friedhofskreuz. Als Überraschung wurde ein von Monika Schlecht gemaltes Bild von der Filialkirche Frauenhofen präsentiert und Bischof Rudolf um eine Signatur gebeten. „Wenn dann Corona mal vorbei ist und ein großes Fest stattfindet, dann wird das Bild versteigert“ so die Planungen des Kirchenpflegers. Für ihn hatte Bischof Rudolf dann beim 11 Uhr Gottesdienst eine besondere Überraschung: Kirchenpfleger Joseph Peringer ist seit über 40 Jahren unermüdlich ehrenamtlich tätig und erhielt die Bischof Sailer Medaille. (Text: Irmgard Hilmer für Bistum Regensburg)