Landrat Josef Laumer und stellvertretender Bürgermeister Harry Bittner zählten zu den Kirchenbesuchern,
als die historische Orgel am Patroziniumstag das erste Mal wieder erklang. Fotos: Irmgard Hilmer
Zeitungsbericht und Bilder von Irmgard Hilmer im Straubinger Tagblatt vom 13. Dezember
Orgel von 1748 gesegnet
Umfassende Orgelsanierung in Antenring – Wallfahrtslied uraufgeführt
Antenring. (ih) „Es ist ein ganz besonderer Tag heute für die Wallfahrer von Antenring, für die Kirchengemeinde von Pönning, für die Stadt Geiselhöring, ja für den ganzen Landkreis Straubing-Bogen“, betonte Pfarrer Markus Daschner. Am Patroziniumsfest „Unbefleckte Empfängnis Mariens“ erhielt die restaurierte Orgel die kirchliche Segnung.
Und das Besondere: Die Orgel wurde 1748 von Leonhard Veichtmayr aus Straubing erbaut und ist in weiten Teilen im Original erhalten geblieben. Nun wurde sie in monatelanger akribischer Arbeit generalsaniert. Das Patroziniumsfest war die gute Gelegenheit für die Segnung, um dann eventuell im Frühjahr ein Orgelweih-Fest mit vielen Gästen abhalten zu können. Zum historischen Tag der Orgelsegnung, die nun nach vielen Jahrzehnten „defekter Ruhepause“zum ersten Mal wieder erklang, waren auch Landrat Josef Laumer und stellvertretender Bürgermeister Harry Bittner gekommen.
In seiner Predigt ging Pfarrer Markus Daschner ebenfalls auf den wichtigen und bedeutenden Tag ein. Nicht nur wegen der Segnung der Orgel. „Nur noch sehr wenige Leute können berichten, dass sie diese Orgel spielen hörten“, betonte Daschner. Jahrzehntelang war sie verstummt und reparaturbedürftig. Er erinnerte daran, dass der Ersatz lange Jahre gute Dienste leistete, aber für eine Wallfahrtskirche eine richtige Orgel der große Wunsch war.
Teile aus 270 Jahren wurden erneuert
Heinrich Reif setzte sich stark für eine Renovierung der historischen Orgel ein. Dafür mussten einige Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt und große Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Im Laufe der Renovierung wurde es immer interessanter“, gestand Pfarrer Daschner, der „als Laie anfangs einfach eine kaputte Orgel sah“. Teile aus 270 Jahren wurden saniert und es sei nun ein historisches Stück, das hier stehe. Als ausgezeichneten Orgelbauer bezeichnete er Andreas Hemmerlein aus Cadolzburg, der mit seinem Team dafür sorgte, dass die Orgel wieder bespielbar gemacht wurde. Stark involviert war auch der diözesane Orgelexperte Gerhard Siegl. „Wir haben einen Fortschritt und eine Entwicklung erlebt, wie sie am Anfang nicht vorstellbar war“, so Daschner. „Und wir hoffen auch sehr, dass damit die Wallfahrt wieder belebt wird. Wollen wir gemeinsam Gott danken, loben und preisen für das gelungene Werk“, resümierte Daschner abschließend.
Eine weitere Besonderheit an diesem Abend war die Uraufführung des neuen Wallfahrtsliedes „Mutter Gottes von Antenring“, zu dem Heinrich Reif den Text und die Musik geliefert hat. Seine Schwestern, der Dreigesang der „Geschwister Reif“, sangen das Lied und Heinrich Reif begleitete sie auf der Orgel. Und auch der Volksgesang stimmte ein. Am Ende des Gottesdienstes gab es Dankesworte für die Musiker, für Kirchenpflegerin Rosi Nebel aus Pönning und ihre Kirchenverwaltung, für Orgelbauer Hemmerlein, für Franz Schnieringer, der „ganz verliebt in die restaurierte Orgel ist“, für die Sekretärin und besonders für Heinrich Reif, der einen monatelangen Einsatz in vielen Bereichen hatte.
Gesamtkosten bei rund 100 000 Euro
Die Kosten der Renovierung werden mit rund 100 000 Euro beziffert, wobei 85 Prozent durch Zuschüsse der Diözese, des Denkmalamtes, des Landratsamtes und der Stadt Geiselhöring gestemmt werden können.
Pfarrer Markus Daschner bei der Segnung der restaurierten Orgel
Heinrich Reif beim Spiel auf der Orgel von 1748